UX Innovation Workshop

UX Innovation Workshop

Kategorie der Methode:

Foresight / Daten

Ziel des Methodeneinsatzes:

Nutzerverständnis und Ideengenerierung

Zuordnung der Methode zu Phasen/Aktivitäten im und bezüglich des Innovationsprozesses:

Herausforderungen identifizieren / Ideen generieren / Lösungen entwickeln

Kurzbeschreibung

Der UX Innovation Workshop setzt das Thema User Experience sowie das dazugehörige Bedürfnismodell in einen praktischen Kontext. Der Workshop ermöglicht eine effiziente Konzeptentwicklung im Team im Rahmen eines Produktinnovationsprozesses. Er steht für einen ganzheitlichen menschzentrierten Ansatz, der sowohl die Bedürfnisse der Nutzende als auch das Entwicklungsteam und dessen Mindset in den Fokus der Betrachtungen setzt.
Nach einem kurzen Input zum Thema User-Experience wird in einem gruppendynamischen Prozess eine Bedürfnispersona mithilfe einer EmpathyMap entwickelt. Anschließend wird das vorab definierte Anwendungsszenario vorgestellt und die Teilnehmer des Workshops entwickeln Ideen, wie man bei der erarbeiteten Bedürfnispersona mithilfe bestimmter Produkt oder Serviceeigenschaften positive Erlebnisse erzeugen kann. Diese werden auf den vordefinierten Templates für den weiteren Innovationsprozess festgehalten.

Vorgehensweise

  1. Mindset: Zu Beginn erhalten die Teilnehmenden einen kurzen Einblick in die Prozesse und Hintergründe des kreativen Arbeitens in Form eines interaktiven Vortrags. Es ist relevant, dass die Teilnehmenden dabei einen aktiven Part einnehmen und so über die hierdurch gemachten Erfahrungen Erkenntnisse für sich ableiten. So dient die hier häufig verwendete Methode „Nachbarin oder Nachbarn zeichnen“ (vgl. Brown 2009) dazu, den Begriff des kreativen Potentials für jeden persönlich zu definieren sowie evtl. vorhandene Kommunikationshindernisse zwischen einzelnen Teilnehmenden durch Humor abzubauen. Darüber hinaus werden in dieser Phase Regeln für die Zusammenarbeit und das allgemeine Vorgehen während des Workshops vorgestellt.
  2. Kontext: Der vorab definierte Nutzungskontext wird mithilfe eines typischen Anwendungsszenarios der Gruppe kommuniziert.
  3. Empathie: Daraufhin entwickeln die Teilnehmer gemeinsam im Team mittels der EmpathyMap ihre Bedürfnispersona. Hierbei sollen für das Bedürfnis typische sowie für den Kontext relevante Charakterzüge und exemplarische Verhaltensweisen, Aussagen, Denkansätze sowie Gefühlswelten herausgearbeitet werden.
  4. Ideenfindung: In der nächsten Phase werden Ideen entwickelt, wie die zu entwickelnde Schnittstelle der Persona helfen kann, etwas Positives zu erleben. Hierzu erfolgt zunächst ein Silent Brainstorming, um offensichtlichen Ideen Raum zu geben sowie ein hohe Diversität an Ideen als Ausgangslage zuzulassen. Dabei haben die Teilnehmer fünf Minuten Zeit, um die Frage für sich zu beantworten und dies dann auf Haftnotizen zu visualisieren. Anschließend stellen die Teilnehmenden ihre Ideen vor, wobei sie auf andere Ideen aufbauen, diese zusammenfügen sowie darin Muster erkennen. Diese Phase ist meist sehr interaktiv, da die Teilnehmer angehalten sind gemeinsam alle Ideen auf einer Kreativfläche zu diskutieren und festzuhalten. Dies erfordert daher häufig eine sehr enge Begleitung durch die Moderation.
  5. Evaluation: Es folgt eine Bewertung der Ideen. Es ist hilfreich die Punkte aus dem magischen Dreieck (Qualität, Kosten, Zeit) zu diskutieren und gemeinsam im Team Bewertungskriterien zu definieren. Jeder Teilnehmer erhält anschließend eine Anzahl an Klebepunkten, um damit abzustimmen, welche Ideen in der nächsten Phase weiterverfolgt werden sollen.
  6. Visualisierung: Bei der Visualisierung der ausgewählten Ideen geht es nicht um den perfekten Prototypen, sondern darum, mit einfachen Materialien wie Knete, Papier oder Lego in Kombination mit z.B. Wizard-of-Oz-Prototyping oder Rollenspielen ein gemeinsames mentales Modell der Idee sowie eine Kommunikationsbasis für weitere Prozessschritte zu schaffen. Außerdem hilft die »Reflection-in-Action« (Schön 1983) neue Ideen zu generieren und langwierige Diskussionen zu vermeiden.