Horizon Scanning

Horizon Scanning, Trendanalyse

Kategorie der Methode:

Foresight

Ziel des Methodeneinsatzes:

Identifikation von (schwachen) Signalen für Veränderungen / Analyse von Veränderung die sich insbesondere im Umfeld eines Forschungsfeldes zeigen / Sowohl technologische als auch gesellschaftliche Bereiche analysieren (STEEPL)

Zuordnung der Methode zu Phasen/Aktivitäten im und bezüglich des Innovationsprozesses:

Frühe Phasen des Innovationsprozesses

Kurzbeschreibung

Thematisch offene Horizon Scanning-Aktivitäten sind wichtiger Bestandteil fast aller Foresight-Prozesse und diese werden zunehmend „data-supported“ oder zumindest „data-inspired“ durchgeführt, so dass Scanning-Aktivitäten zunehmend auf teilautomatisierte Prozesse unter Nutzung von Natural Language Processing (NLP) umgestellt werden oder die qualitativen Prozesse durch diese Ansätze ergänzt werden.
Die zunehmende Verfügbarkeit großer Datenmengen und deren Verarbeitung mit Hilfe von maschinellem Lernen eröffnen vielversprechende Möglichkeiten Horizon Scanning zu verbessern und stärker zu automatisieren. Insbesondere die Analyse von unstrukturierten Datenquellen wird durch Fortschritte beim Natural Language Processing (NLP) und die zunehmende Rechenleistung ermöglicht. Zur Dimensionsreduktion umfangreicher Textmengen bietet das Topic Modeling Potenzial zusammengehörige Themencluster zu identifizieren und weitergehend zu analysieren. Je nach Anwendungsfall ergeben sich dabei spezifische Anforderungen, welche berücksichtigt werden müssen.
Datenquellen die genutzt werden sind neben Interviews mit Fachleuten und -Befragungen, wissenschaftliche Publikationen (z.B. Web of Science), Patente, News Sites und Social Media.
Wichtiger Bestandteil des Horizon Scanning ist die Bewertung der identifizierten Signale hinsichtlich ihrer Relevanz für den Betrachtungsgegenstand. Typische Bewertungskriterien sind darüber hinaus die Entwicklungsdynamik und die Diversität der Quellen. Abschließend werden die Ergebnisse entweder in einem weiterführenden Foresight-Prozess genutzt oder als Trendradar oder Dashboard aufbereitet.

Vorgehensweise

  1. Unterscheidung zwischen thematisch und themenoffener Suche
  2. Auswahl des zu betrachtenden Zeitraums
  3. Auswahl der Datenquellen die analysiert werden sollen
  4. Festlegung des methodischen Vorgehens (insbesondere Kombination von quantitativen und qualitativen Ansätzen, Sekundär- und Primärdatenanalyse)
  5. Durchführung des eigentlichen Scanning-Prozesses
  6. Bereinigung der Daten und Interpretation der Signale für Veränderungen
  7. Bewertung der identifizierten Signale hinsichtlich zuvor definierter Kriterien
  8. Darstellung der Ergebnisse z.B. als Trendradar oder als Dashboard.
  9. Übersicht über relevante Forschungsdisziplinen erstellen (evtl. inklusive Overlay Map)